Die Internationalen Hofer Filmtage sind eines der bedeutendsten Filmfestivals in Deutschland und sie verwandeln die Hochschulstadt jährlich in ein Mekka für Cineasten und Filmschaffende. Die mittlerweile 56. Ausgabe findet in diesem Jahr vom 25. bis 30. Oktober statt. Die Filmtage gelten dabei als Plattform für den deutschen Filmnachwuchs und für die Entdeckung junger deutschsprachiger Talente. Ebenso bedeutend sind die Independent-Filme aus aller Welt, die rund die Hälfte der insgesamt ca. 130 Spielfilme, Dokumentationen und Kurzfilme im Programm ausmachen.
Schauplatz der Filmtage sind das Scala Kino (Wörthstraße 4) und das Central Kino in der Hofer Altstadt. Während des sechstägigen Festivals werden insgesamt elf Kinosälen mit mehr als 1.500 Sitzplätzen bespielt. Insgesamt laufen rund 250 Vorstellungen. Das Besondere dabei: Präsentiert werden die Vorstellungen meist von den Regisseurinnen und Regisseuren selbst, die dem Publikum nach der deutschen Erstaufführung ihres Werks persönlich Rede und Antwort stehen. Dabei dürfen nicht nur Medienvertreter, sondern auch ganz normale Kinobesucher ihre Fragen stellen. Insgesamt neun Preise und Auszeichnungen werden während der Filmwoche verliehen, darunter der begehrte “Filmpreis der Stadt Hof”.
Amüsant verspricht in diesem Jahr auch der Eröffnungsfilm zu werden: „Olaf Jagger“ von Heike Fink wird das diesjährige Festival eröffnen. Und darum geht es: Der bekannte Kabarettist Olaf Schubert – der übrigens aus Hofs Nachbarstadt Plauen stammt – findet im Keller des elterlichen Hauses ein altes Tonband, auf dem ein Interview mit seiner Mutter und Mick Jagger zu hören ist. Und das im Jahr 1965! Da stand das elterliche Haus in der damaligen DDR, und die Mauer trennte Ost von West. Olaf Jagger macht sich auf die Suche nach diesem Geheimnis, die zu einer Reise voller absurder Situationen und kurioser Verwicklungen im Ost-West-Gewirr wird.
Doch auch rund um das Festival ist einiges geboten: Mit etwas Glück kann man in der Altstadt oder auch abends in den Kneipen oder bei Partys bekannte Filmgesichter und den einen oder anderen Prominenten treffen – denn Hof steht in der Filmszene nicht umsonst für das „Home of Films“: Viele bekannte Filmschaffende wie Tom Tykwer, Caroline Link, Wim Wenders, Jim Jarmusch, Peter Jackson und Werner Herzog gaben mit einem ihrer Erstlinge ihr Debüt in Hof, um anschließend die internationale Filmwelt zu erobern. Während die spätere Oscarpreisträgerin Caroline Link sogar einige Jahre bei den Filmtagen als Gästebetreuerin arbeitete, wird von „Herr der Ringe“-Regisseur Peter Jackson erzählt, dass er während der Hofer Filmtage im „Hotel Strauß“ an seiner weltbekannten Trilogie arbeitete. Diese und viele weitere Geschichten kann man u.a. bei Filmtage-Stadtführungen hören.
Wer nach den Filmtagen das nächste Festival nicht erwarten kann, der sollte mal an den Konrad-Adenauer-Platz schauen. Die dortige Filmtagesäule zeigt nämlich genau das an. Jeden Tag leuchten 3 kleine Lichter mehr an der Säule. Ist diese komplett beleuchtet bedeutet das: Es ist wieder Filmtage-Zeit.
Und übrigens: Auch nach den Hofer Filmtagen lohnt sich ein Besuch in den Hofer Kinos: Für Studierende gibt es regelmäßig ermäßigte Preise oder andere Sonderangebote.
Alles rund um die Internationalen Hofer Filmtage findet ihr hier…