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„Fachkräftestrategie Indien“ der Bundesregierung: Hochschule und BayIND als Positivbeispiele

Das Bundeskabinett hat am 16. Oktober 2024 die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom Auswärtigen Amt federführend erstellte Fachkräftestrategie Indien beschlossen. Das Konzeptpapier knüpft an die bestehende Partnerschaft mit Indien an und zeigt anhand von dreißig konkreten Maßnahmen auf, wie die Fachkräftegewinnung aus Indien ausgebaut werden soll. Im Regierungspapier werden sowohl die Hochschule Hof als auch das an der Hochschule Hof angesiedelte Bayerisch-Indisches Zentrum für Wirtschaft und Hochschulen (BayIND) als herausragende Praxisbeispiele benannt.

Längst ein gewohntes und gern gesehenes Bild an der Hochschule Hof: Eine starke indische Community unter den Studierenden bereichert den Hochschulalltag; Bild: Hochschule Hof;

Die Anwerbung von qualifizierten Arbeitskräften aus Indien hat sich bereits in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt. So hat sich die Zahl sozialversicherungspflichtig beschäftigter Inderinnen und Inder in Deutschland seit 2020 verdoppelt. Ihr hohes Qualifikationsniveau spiegelt sich oft in vergleichsweisen hohen Gehältern wider.

Maßnahmen für eine schnellere Fachkräftegewinnung

Mit der Fachkräftestrategie Indien soll diese Erfolgsgeschichte nun fortgeschrieben und weiter ausgebaut werden. Zu den darin festgelegten Maßnahmen zählen unter anderem die Vereinfachung und Digitalisierung von Visa-Anträgen für Fachkräfte, der Ausbau von Deutsch-Angeboten über die Goethe-Institute in Indien und das noch stärkere Engagement der Bundesagentur für Arbeit, etwa durch die Präsenz auf Branchenmessen in Indien. Zudem sollen indische Studierende, die bereits in Deutschland leben und lernen, künftig durch die Bundesagentur für Arbeit aktiv bei der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt unterstützt werden.

Deutschland braucht mehr wirtschaftliche Dynamik und dafür braucht es qualifizierte Fachkräfte. Indien ist ein junges Land und bringt alle Voraussetzungen mit, dass für beide Länder die Fachkräfteanwerbung ein Gewinn ist. Der Zuzug indischer Fachkräfte ist schon jetzt eine Erfolgsgeschichte für unser Land und diese schreiben wir mit über 30 Maßnahmen im Rahmen der Fachkräftestrategie fort.“

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil

Hochschule Hof überzeugt mit Vermittlung in den deutschen Arbeitsmarkt

Insgesamt neun Positivbeispiele für besonders gelungene Fachkräfteanwerbung werden in der neuen Strategie genannt: Darunter befinden sich sowohl die Hochschule Hof als auch das an der Hochschule angesiedelte Bayerisch-Indische Zentrum für Wirtschaft und Hochschulen (BayIND).

Bild: Hochschule Hof;

Die Hochschule Hof arbeitet bereits seit 2010 in Kooperation mit dem BAYIND an der Vermittlung ihrer indischen Studierenden in Unternehmen vor Ort. Sie hat eine umfassende Beratungs- und Qualifikationsstruktur aufgebaut, um die Studierenden auf den deutschen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Dabei spielt unter anderem das Erlernen der deutschen Sprache eine wichtige Rolle. Jüngst hat die Hochschule Hof dafür eine Förderung aus der FIT-Initiative (Förderung internationaler Talente zur Integration in Studium und Arbeitsmarkt) des DAAD aus Mitteln des BMBF erhalten, um die Qualifizierung der internationalen Studierenden in Kooperation mit Unternehmen weiter zu fördern.

Aktuell verzeichnet die Hochschule Hof rund 1400 internationale Studierende, davon ca. zwei Drittel aus Indien:

Durch eine enge Unterstützung der Studierenden werden im Rahmen des Studiums neben den fachlichen Kenntnissen auch die für einen erfolgreichen Eintritt in den Arbeitsmarkt überfachlichen Qualifikationen vermittelt. Dazu gehört in vielen Studiengängen Deutsch als Pflichtbestandteil des Curriculums. Gleichzeitig wird ein starkes Netzwerk zu regionalen Unternehmen und internationalen Alumni aufgebaut. Der Großteil unserer indischen Studierenden tritt so im Anschluss an das Studium auch in den deutschen Arbeitsmarkt ein. Wir freuen uns, dass die neue Fachkräftestrategie der Bundesregierung unsere nun seit 16 Jahren andauernden Bemühungen entsprechend würdigt.“

Hochschulpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann

BayInd berät 33 staatliche Hochschulen

Das Bayerisch-Indische Zentrum für Wirtschaft und Hochschulen (BayIND) berät seit 2008 Interessierte in Indien zu den Möglichkeiten eines Studiums in Bayern und unterstützt bayerische Hochschulen durch seine Präsenz in Bangalore. Ziel ist das Angebot und der Ausbau zentraler Beratungsstrukturen für alle Akteure zur Förderung von Kooperationen mit Indien sowie Beratung indischer Studierender für ein Studium in Bayern. In den letzten zehn Jahren wuchs so die Anzahl der Kooperationsvereinbarungen bayerischer und indischer Hochschulen von 78 auf 121. Das BayIND wird finanziert vom bayerischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und berät insgesamt 33 staatliche Hochschulen regelmäßig. Aktuell implementiert das Zentrum als Pilotprojekt ein Alumni-Netzwerk in Bayern zur Integration indischer Studierender.

Die Fachkräftestrategie Indien soll kommende Woche im Rahmen der deutsch-indischen Regierungskonsultationen offiziell vorgestellt werden.

Rainer Krauß

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