Die Hofer IT-Firma smartlytic feierte am 22.02.2022 ihr 5-jähriges Firmenjubiläum. Das Besondere dabei: Die drei Gründer Dr. Dirk Reinel, Johannes Drescher und Dr. Florian Wogenstein sind reine Eigengewächse der Hochschule Hof. Bis heute sind sie ihr treu geblieben, was nicht zuletzt auch gemeinsame Projekte wie das bundesweite Kopfschmerzregister oder eine Studie zu Corona-Impfdurchbrüchen belegen.
Der Name smartlytic setzt sich aus den Worten „smart“ und „analytic(s)“ zusammen, meint also intelligente Analysen. Als Dienstleister in der IT-Branche beschäftigt sich das Unternehmen mit Softwareentwicklung, zum Beispiel der Entwicklung von Smartphone-Apps und Webanwendungen, sowie der Analyse von Unternehmensdaten, etwa aus den Bereichen Produktion oder Verkauf. Seit 2017 wächst das Unternehmen kontinuierlich. Es konnte in dieser Zeit seine Mitarbeiterzahl verdoppeln und kooperiert mittlerweile auch mit Firmen aus der Region.
Von der Idee bis zur Gründung
Die drei ehemaligen Kommilitonen und jetzigen Kollegen und Geschäftspartner sind in erster Linie auch Freunde. Schon während ihres gemeinsamen Bachelorstudiums (Angewandte Informatik) und ihres Masterstudiums (Internet-Web Science) an der Hochschule Hof waren sich die drei sicher: Sie wollten gründen! Eine konkrete Idee, wie die zukünftige Firma genau aussehen sollte und welche Leistungen sie anbieten wollten, gab es zunächst aber nicht. Konkreter wird das Vorhaben erst während ihrer wissenschaftlichen Arbeit am Institut für Informationssysteme (iisys), genauer innerhalb der Forschungsgruppe Analytische Informationssysteme (FG AIS) unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Scheidt.
Es gibt an der Hochschule ja schon länger eine etablierte Gründerkultur. Irgendwann stand die Idee einer Ausgründung aus meiner Forschungsgruppe im Raum, wobei ich mir die drei damaligen Mitarbeiter immer sehr gut als Gründer vorstellen konnte.”
Prof. Dr. Jörg Scheidt, Leiter Forschungsgruppe Analytische Informationssysteme
Gemeinsam mit Mentor Prof. Dr. Scheidt forschten sie an verschiedenen Themen. Den Grundstein für die Gründung bildete schließlich das Projekt zur Digitalisierung eines Lehrerkalenders für das vogtländische Unternehmen FLVG Verlagshaus OHG. Dafür gründeten Dr. Dirk Reinel, Johannes Drescher und Dr. Florian Wogenstein im Februar 2017 dann endlich ihre eigene Firma smartlytic und zogen später als eine der ersten Mieter ins neue Digitale Gründerzentrum Einstein1 ein.
Entwicklung des Unternehmens smartlytic
Seit der Gründung gewinnt das Unternehmen immer mehr neue Kunden hinzu. Dazu zählt unter anderem GEALAN Fenster-Systeme GmbH, das ein wichtiger Kunde im Bereich Datenanalyse ist. Auch das oberfränkische Start-Up ahearo GmbH gehört zum Kundenstamm.
Dr. Dirk Reinel, Gründer smartlytic
Das iisys ist für uns aber nach wie vor einer der wichtigsten Forschungspartner. Es ist eine zentrale Station in unserer beruflichen Laufbahn.”
Höhepunkte der Unternehmensgeschichte
Der größte Kunde von smartlytic ist die Deutsche Migräne und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG). Die Entwicklung eines deutschlandweiten Kopfschmerzregisters gemeinsam mit Prof. Dr. Jörg Scheidt zählt deshalb wohl auch zu den wichtigsten Projekten der bisherigen Unternehmensgeschichte. „2018 sind wir drei gemeinsam mit Prof. Dr. Scheidt nach Essen gefahren. Dort fand eine Veranstaltung der DMKG mit mehreren Wettbewerbern statt,“ so smartlytic-Gründer Johannes Drescher. „Zur gleichen Zeit war auch Fußball-WM. Ungewiss, ob wir den Zuschlag für das Großprojekt „Kopfschmerzregister“ in der Tasche hatten, fieberten wir vier während der Autofahrt mit der deutschen Mannschaft mit. Am Ende hat es für Deutschland gegen Südkorea leider nicht gereicht.” Und weiter:
Den Zuschlag für das Kopfschmerzregister haben wir später aber doch erhalten. Dieser Ausflug wurde somit zu einem unvergessenen Erlebnis und zu einer Anekdote, die wir immer wieder gerne erzählen.”
Johannes Drescher, Gründer smartlytic
Eigengewächse bleiben Hochschule treu
Auch Jahre nach der Unternehmensgründung bleiben die drei Eigengewächse ihrer Hochschule Hof weiterhin treu:
Uns ist es sehr wichtig nach wie vor mit der Hochschule Hof zu kooperieren. Die Zusammenarbeit ist forschungsnah und immer up-to-date.”
Dr. Florian Wogenstein, Gründer smartlytic
Auch liegt den Gründern viel daran, aktuelle Studierende in ihre Projekte einzubinden – schließlich könnten das zukünftige, potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein.
Die Hochschule Hof als Gründer-Sprungbrett
Dr. Dirk Reinel, Johannes Drescher und Dr. Florian Wogenstein haben mit ihrer Erfolgsgeschichte mit Sicherheit gezeigt, dass es möglich ist, nach Studium und Forschung, ein erfolgreiches Unternehmen zu gründen. Und das alles am selben Standort – der Hochschule Hof.
„Man kann an solchen Beispielen sehen, wie weit ein Studium an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften tragen kann,“ so Prof. Dr. Jörg Scheidt. Und weiter:
An unserer Hochschule in Hof herrscht eine „Macher-Stimmung“. Man hat eine Idee? Dann bekommt man Unterstützung und keine Steine in den Weg gelegt. Dadurch sind viele – auch studentische – Initiativen entstanden und die Hochschule Hof ist eine innovative, weltoffene Bildungseinrichtung geworden.”
Prof. Dr. Jörg Scheidt, Leiter Forschungsgruppe Analytische Informationssysteme
Mit Sicherheit ist nicht jede oder jeder zur Gründerin oder zum Gründer bestimmt. Dafür braucht es große Leistungsbereitschaft, Durchhaltevermögen und die richtigen Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Sind diese Voraussetzungen allerdings erfüllt, so liefert die Hochschule Hof, mit den Gründungsschwerpunkten in den Studiengängen und dem Digitalen Gründerzentrum Einstein1, mit Sicherheit die passenden Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Start-Up.