In Hochfranken mit der kreisfreien Stadt Hof und den Landkreisen Hof und Wunsiedel leben etwa 215.000 Menschen, 40 % davon in den Ballungsräumen. Die Region ist geprägt von einem hohen Grad an Dezentralisierung und als Folge davon einem hohen Anteil an Individualverkehr. Die Heizungsanlagen in öffentlichen und privaten Gebäuden werden überwiegend mit Heizöl, Flüssiggas oder Biomasse betrieben – die Anbindung an das Erdgasnetz ist gering. Dadurch unterscheidet sich die Region Hochfranken mit ihrer weitgehend ländlichen Prägung in ihrem Treibhausgas-Ausstoß stark von den überregionalen Ballungsräumen.
Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 – damit hat sich Hochfranken ein ehrgeiziges Ziel gesteckt und will fünf Jahre früher als Deutschland in seiner Gesamtheit ein Gleichgewicht zwischen Treibhausgas-Emissionen und deren Abbau herstellen. Doch wie kann diese Zielsetzung erreicht und vor allem wie kann sichergestellt werden, dass sich die Region in den nächsten Jahren auf dem richtigen Weg befindet, um seine Klimaschutzziele nicht zu verfehlen? „Um CO2 aktiv und in großen Mengen zu reduzieren, müssen wir wissen, wo es herkommt und das am besten in Echtzeit,“ sagt Dr.-Ing. Andy Gradel, stellvertretender Leiter des Instituts für Wasser- und Energiemanagement der Hochschule Hof (iwe). Dieses Ziel verfolgt das iwe nun im Rahmen eines neuen Projekts, das die wesentlichen CO2 Emissionen von Haushalten, Industrie und Gewerbe, Verkehr und Landwirtschaft in Hochfranken in einem Echtzeit-Monitor erfassen und öffentlich sichtbar machen will.
Das Projektteam erarbeitet im ersten Schritt bis Ende des Jahres 2023 ein Konzept für die Umsetzung des CO2 Echtzeit-Monitors. Es lotet dabei mögliche Kooperationen mit Energieversorgern sowie die Umsetzungsstrategien aus und arbeitet bereits mit Klimaschutzmanagern der Region zusammen. Bis Projektende soll mit dem fertigen Konzept geklärt sein, was für die konkrete Umsetzung des CO2 Monitors für Hochfranken nötig ist.
Im Rahmen eines Folgeprojektes könnte der CO2 Echtzeit-Monitor online gehen und die gesammelten Daten aus Hochfranken über eine Website der Öffentlichkeit in Echtzeit (viertelstündlich oder stündlich) zugänglich gemacht werden.
Das Projekt wird von der Rainer Markgraf Stiftung und der Oberfrankenstiftung gefördert.
Weiterführende Informationen zum Institut für Wasser- und Energiemanagement der Hochschule Hof (iwe) und dessen Projekte sowie Kontaktdaten der Ansprechpartner gibt es im Internet unter https://iwe.hof-university.de/