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Der neue Rennwagen der „HofSpannung“: Mit „Artemis“ auf der Jagd nach Erfolgen!

Wenn das kein Anspruch ist: „Artemis“, die griechische Göttin der Jagd, ist die Namenspatin für den neuen E-Rennwagen des Vereins HofSpannung Motorsport e.V., welcher demnächst für die Hochschule Hof an der internationalen Rennserie Formula Student teilnehmen wird. Die studentische Initiative präsentierte den Boliden bei einem Rollout vor über 120 Gästen im Gründerzentrum Einstein 1. „campuls-digital“ hatte nun die Gelegenheit mit Niklas Kurth, dem ersten Vorsitzenden der HofSpannung über das neueste Meisterwerk zu sprechen. 

Der Verein HofSpannung e.V. präsentierte sein neues E-Rennwagenmodell; Bild: Hochschule Hof;

Herr Kurth, der Rollout ist gut über die Bühne gegangen. Zufrieden?

„Natürlich. Das ganze Team freut sich enorm, dass unser neues Auto fertiggestellt ist und demnächst erste Rennen bestreiten darf. Wie viele Stunden Arbeit im Vorfeld in den Wagen gesteckt wurden, kann man gar nicht wirklich seriös schätzen. In jedem Fall ist es ein gutes Gefühl, dass der Bau nun abgeschlossen ist.“

Was unterscheidet das Modell von seinem Vorgänger, wo liegen die maßgeblichen Verbesserungen?

„Selbstverständlich gibt es immer den Anspruch aus den Erfahrungen mit dem Vorgängermodell zu profitieren und zwei Jahre später noch etwas bessere Lösungen zu finden. In dem Fall bietet Artemis eine kompaktere Bauweise und ein geringeres Gewicht als „Clyde“, der Vorgänger. Wir haben zudem auch versucht die aerodynamische Effizienz zu verbessern sowie eine höhere elektrische Spannung und einen größeren Akku einzusetzen. Der Akku wird dabei nicht mehr über das Cockpit eingebaut, sondern über den Unterboden. Baulich integriert wurde zudem ein Stabilisator und ein verbessertes Batterie-Management-System. Statt klassischer Radschrauben verwenden wir bei Artemis einen „Centerlock“, das bedeutet, dass das Rad nicht mehr mit 4 Schrauben befestigt wird, sondern mit einer Zentralen Mutter an der Radnabe montiert ist. Ergänzend sollte man außerdem noch die Verwendung einer fehlersicheren Fahrzeugsoftwaresprache nennen. Ganz generell haben wir bei diesem Modell noch einmal mehr eigenentwickelte Bauteile verwendet.“

Wo wird der Wagen seine Rennpremiere feiern und welche Termine stehen allgemein im Rahmen der Formula Student an?

„Das erste Event fahren wir demnächst in Kroatien und anschließend geht es mit den ersten Ergebnissen und Erkenntnissen im Gepäck nach Italien. Darauf fiebern wir natürlich hin. Vorher werden wir aber noch ausgiebig die Infrastruktur unseres Flughafens Hof-Plauen nutzen und dort viele Testfahrten absolvieren.“

Welche Aufgaben stehen für das Team von HofSpannung Motorport e.V nun als nächstes an?

„Die Arbeit in diesem Bereich hört natürlich nicht auf. Als nächste Schritte stehen die Dokumentation der Baugruppen und das Einstellen der Fahrparameter – also Umrichter und Motor sowie Fahrwerk und Aerodynamik – an. Auch Bremsenfunktion und Aerodynamik müssen bei einem solchen Neustart validiert und dokumentiert werden.“

Das klingt wieder nach einem enormen Aufwand. Wie viele Personen sind denn insgesamt aktiv an der Entwicklung beteiligt?

„Unser Team besteht aus ca. 25 Personen, dabei unterteilen wir uns in weitere Subteams. Diese bestehen aus den Teilbereichen Mechanik, Elektro und IT sowie Management. Als Verein insgesamt freuen wir uns derzeit über mehr als 100 Mitglieder – darunter sind sehr viele, die an der Hochschule Hof vor uns Autos gebaut haben.“

Das bedeutet, dass man nicht notwendigerweise Ingenieur sein muss, um sich bei HofSpannung zu beteiligen?

„Nein, absolut nicht. Wir suchen auch immer Mitstreiterinnen und Mitstreiter in ganz anderen Positionen und auf ganz anderen Feldern. Sowohl klassisch technisch in den Bereichen Mechanik, Elektrik und IT als auch in Management-Positionen, wozu dann unter anderem Sponsoringwerbung und -betreuung, die Eventplanung oder auch die Erstellung eines Bussinessplan zählen.“

Wir wünschen für die ersten Rennen schon einmal viel Erfolg und weiter viel Freude an der Konstruktionsarbeit! Vielen Dank für das Gespräch.


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