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Bilanz nach einem Jahr: Der Run auf ESports ist ungebrochen

Mit der Hof University eSports (HUe) hatte sich vor gut einem Jahr eine studentische Initiative gegründet, die den Gamern unter den Studierenden eine Plattform für die Ausübung der gemeinsamen Leidenschaft geben will. Wir wollten wissen, wie sich das Projekt entwickelt und haben mit Gründer Vincent Tischler gesprochen.

Der Reiz des Spiels und der Geschicklichkeit: Die ESport-Initiative HUe hat mittlerweile über 300 Aktive und Interessierte um sich versammelt; Bild: Hochschule Hof;

Herr Tischler, der ESport an der Hochschule Hof ist nun etwas über ein Jahr alt. Wo steht die Initiative aktuell und wie hat sie sich seit der Gründung entwickelt?

„Es hat sich wirklich sehr viel getan! Ganz grundsätzlich kann man sagen:

Was damals die Hoffnung eines einzelnen Studenten war, ist mittlerweile zu einem riesigen Vorhaben herangewachsen!”

Vincent Tischler, HUe

Wir sind froh, heute für alle Themen rund um die Welt des Esports ein Ansprechpartner nicht nur für Studierende, sondern ebenso auch für Lehrpersonal und Angestellte des Hauses zu sein. Durch unsere Plattformen können wir allen Interessierten Kontakte zu Studierenden mit ähnlichen Hobbies vermitteln und die “aktive” Seite von Videospielen zeigen. 

…das geht aber weit über die reinen Spiele hinaus, oder?

„Ja. Mehr oder weniger betreiben wir ja Vereinssport und da gehören die Erfahrungen miteinander und soziale Aktivitäten im Team genauso dazu wie das Kräftemessen mit anderen Hochschulen quer durch Deutschland. Zudem haben wir die Ehre, die Hochschule auf Messen und Events im Umkreis von Hof zu vertreten und auch Leuten von außerhalb Einblicke in Esports und in die dahinterstehende Branche zu geben.“

Wie viele E-Sportler sind derzeit engagiert und welche Spiele und Ligen decken sie ab?

„Auf dem “Discord”, unserem Kommunikationskanal untereinander, haben wir mittlerweile fast 300 Nutzer versammelt. Dazu muss man aber sagen, dass sich darunter auch Personen befinden, die sich über die Kanäle nur Up-To-Date halten und vielleicht zu unseren Events kommen, aber nicht selber aktiv in einem Team mitspielen. Hinzu kommen auch ein paar Verwaltungsmitarbeitende und auch Schüler aus dem Hofer Land, die schon vor Studienantritt Interesse gezeigt haben, sich einzubringen. Bei aktiven Spielern in unseren Teams kommen wir ungefähr auf insgesamt 40 Leute!  Gespielt werden primär die Titel „League of Legends“, „VALORANT“ und „Rocket League“. Erwartungsgemäß hat League of Legends dabei den größten Anteil an Spielern. Wir spielen hauptsächlich in der “Uniliga”, was die primäre Plattform für Esports an deutschen Hochschulen ist. Dort gibt es pro Titel einzelne, kleinere Liga-Unterteilungen. So findet unabhängig vom Können jeder einen Platz und kann aktiv teilhaben.“

…wie ist es um das Leistungsniveau der Ligen bestellt?

„In den obersten Ligen spielen zum Teil die besten Spieler Deutschlands und nicht selten sind diese schon unter Vertrag bei großen deutschen oder auch internationalen Teams und Vereinen! Wir selbst durften dort auch schon teilnehmen und Erfahrungen sammeln, – allerdings mit bisher eher kleineren Erfolgen. Dadurch sind aber auch wir mit unseren Teams breit aufgestellt und finden meist für alle Studierenden mit Interesse ein Einsatzfeld, auf dem sie weder über- noch unterfordert sind.

Darüber hinaus gibt es immer mal wieder die Möglichkeit in einzelnen Turnieren anderer Hochschulen oder manchmal auch großer deutschen Firmen teilzunehmen.

Wir nutzen gerne jede Chance unseren Namen in die deutsche Esports-Welt zu bringen und uns gegen andere Teams zu beweisen!“

Vincent Tischler, HUe

Wie steht es um die Infrastruktur vor Ort? Wo wird gespielt und trainiert?

„Zumindest die wichtigen Spiele werden meist vom eigenen PC aus gespielt. Dies hat den einfachen Grund, dass man sein eigenes “Setup” am ehesten gewöhnt ist. Zum Beispiel vertraue ich selber in wichtigen Situationen keiner anderen Maus, als meiner eigenen. Zusätzlich haben wir aber die Möglichkeit, für unsere Events die Räumlichkeiten der Hochschule zu nutzen. Das Medienlabor B114 ist unser Hauptquartier und bietet mit der guten Ausstattung der PCs sowie der Peripherie die besten Möglichkeiten, um Esports zu betreiben. Dort wurden auch extra Bildschirme mit höherer Hertz-Zahl angeschafft und das Equipment ist auf dem neuesten Stand. Zudem sind wir dort auch Nachbar des neuen VR-Labors, wo bei Aktivitäten wie “Beat Saber” der Begriff Esports auch nicht fremd ist.“

Vollbesetzung im Medienlabor: Die Gamer nutzen die Einrichtung gerne; Bild: Hochschule Hof;

Wie steht es um den Sport selbst – wie entwickeln sich die Leistungen der eigenen Teams?

„Da läuft alles super! Wir dürfen immer wieder einzelne Erfolge in den Teams feiern und werden langsam aber sicher in der deutschen Esports-Szene immer bekannter. Wir haben mittlerweile viel Kontakt zu anderen Hochschulen und Teams, mit denen wir für Turniere und Trainings-Spiele  in Kontakt sind. Highlight war ein “Bootcamp” am Anfang des Sommers, wo wir über ein Wochenende in der Jugendherberge Wunsiedel untergebracht wurden und an zwei Tagen zusammen mit den Spielern des Bayreuther Vereins “UBT” professionelles Coaching und Unterricht im “Bayernlab” erhielten.

Ganz analog: Stadtwanderung der ESport-Initiative durch Wunsiedel; Bild: HUe;

An den Abenden hatten wir dann die Chance aus den Online-Bekanntschaften mit unseren Nachbarn feste Freundschaften zu schließen und sich über mehr als nur über Videospiele auszutauschen! Gesponsert wurde das Ganze vom Bezirksjugendring Oberfranken, der dadurch auf die Möglichkeiten des Esports in der Region aufmerksam machen wollte.“

Wohin kann man sich wenden, wenn man Lust hat sich zu beteiligen?

„Falls Fragen zum Thema Esports bestehen oder man Interesse an der Initiative hat, kann man einfach eine Email an esports@hof-university.de schicken! Wir sind auch meistens bei den diversen Veranstaltungen der Hochschule sowie der Initiativen vertreten, um Fragen zu beantworten. Man kann mich natürlich auch ohne Probleme gerne auf dem Gang – oder beim Volleyball –  an der Hochschule persönlich ansprechen.“


Rainer Krauß

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