„Formula Student“ ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb für Studierende aller Fachrichtungen an Hochschulen und Universitäten, bei dem es um den Bau eines Formel1-ähnlichen Elektro-Rennwagens geht. Als studentische Initiative nimmt auch der HofSpannung Motorsport e.V. an diesem Konstruktionswettbewerb teil und vertritt somit die Hochschule Hof auf diversen Events. Über die Events in den abgelaufenen Sommermonaten berichten die HofSpannung-Vorstandsmitglieder Lukas Töpfer und Levin Andrae.
“Dieses Jahr bekamen wir die Möglichkeit, neben unserem selbst organisierten Event in Schleiz und dem Freundschaftsevent „Zwickau meets Friends“ auch am FSS-Event (Formula Student Spain) teilzunehmen. Wir hatten somit die Chance, uns am Parcmotor de Castelloli bei Barcelona, vom 29.08.-04.09.2022, mit insgesamt 57 anderen Teams zu messen. 39 davon fuhren einen Elektro-Boliden – wie auch wir.
Um bei solchen Events als Sieger hervorzugehen, muss man das beste Gesamtpaket aus Rennperformance, Finanzplanung, Designgedanken und Verkaufsargumenten in den verschieden statischen und dynamischen Disziplinen liefern.”
Lukas Töpfer und Levin Andrae, HofSpannung e.V.
Formula Student Spain 2022
Ende August fuhren zwei 7,5m-Sprinter vollbepackt und mit insgesamt sechs Teammitgliedern an Bord los nach Barcelona. Neben Werkzeug, einer Werkbank, unserem Boliden “Clyde” und einem Akku-Ladegerät, befand sich v.a. viel Gepäck und Proviant der mit dem Flugzeug nachreisenden Mitglieder im Laderaum. Durch gute Musik, nette Gespräche, das ein oder andere Kaltgetränk und ein paar Pausen, waren die 1600 km Fahrt quasi keine große Sache. Die provisorische Schlafpause an der Côte d’Azur war zwar ungemütlich, dafür aber effektiv. Und so kamen wir nach einer 25stündigen Reise an unserem Ziel, dem Parcmotor de Castelloli bei Barcelona, an.
Begrüßt durch weitere Teamkolleginnen und – kollegen vor Ort, wurden in gemeinsamer Arbeit das Pit (Fahrzeug-Wartungs-Box an Rennstrecken) an der Rennstrecke, unsere Schlafzelte und unsere Pavillons (inkl. Kühlschränke, Tische, Bänke usw.) in der „Social Area“ aufgebaut.
Am nächsten Morgen ging dann das Bestreiten der o.g. Disziplinen los. Zwischen den Disziplinen kam es zu vielen De- und Montagevorgängen, da manchmal nicht alle Anbauteile am Auto angebracht sein müssen oder dürfen. Auch kleinere Fehler, die beim „letzten“ Check vor der Abnahme aufgefallen waren, wurden behoben. Die Pit wurde somit zum Wohnzimmer des Events. Abends wurde immer zusammen im Camp gekocht, getrunken, gelacht und sich unterhalten. V.a. das Interagieren mit anderen Teams und das Kennenlernen von neuen Konzepten machte viel Spaß und konnte so einige Horizonte erweitern.
Gewitter und Starkregen führen zu Evakuierung
Leider gab es ab dem 3. Tag starke Gewitter, tropische Regenfälle und Hagelstürme, welche nicht nur alle anwesenden Teams überraschten, sondern auch die Veranstalterinnen und Veranstalter des Events. Die ohnehin eher mittelmäßige Organisation wurde durch das Überfluten der Camping- und Social-Area komplett durcheinandergebracht. Aufgrund von Erdrutschgefahr mussten bei Finsternis und Regen knapp 1000 Leute evakuiert werden. Als neuer Schlafplatz wurden Gebäude und ein Parkplatz an der Rennstrecke auserkoren. Nach einer recht kalten Nacht am Gelände der Rennstrecke, wurden wir auf das Gelände einer anderen Rennstrecke umgesiedelt, welche aber dann auch wieder vom Starkregen heimgesucht wurde.
Das Wetter war somit eher bescheiden, jedoch lief es bei den Disziplinen für uns gut. Bis auf die mechanische Abnahme, konnten wir alle „Scrutis“ ohne größere Mängel bestehen. Auch die mechanische Abnahme wurde bestanden, jedoch mussten wir hierfür an unseren Rahmen eine Erweiterung der Rear-Impact-Structure anschweißen. Auch die statischen Disziplinen wie die Businessplan Presentation, der Cost-Report und der Engineering Design Report konnten wir passabel absolvieren.
Überzeugendes Ergebnis im Abschlussrennen
Nachdem wir nun also alle statischen Disziplinen und technischen Abnahmen geschafft hatten, begannen die dynamischen Disziplinen. Auch hier mussten wir keine größeren Ausfälle beklagen. Beim großen Highlight, dem Abschlussrennen, der Endurance, konnten wir dann glänzen. Von allen teilnehmenden Teams kamen nur acht ins Ziel, darunter waren auch wir. Resultat des Events war also: alle Disziplinen und Abnahmen wurden bestanden und die Endurance wurde unter den Top 8 vollständig beendet.
Als Team sind wir enorm stolz auf diese Leistungen und hoffen, im nächsten Jahr auf weiteren Events unser Können unter Beweis stellen zu dürfen und noch mehr großartige Erfahrungen sammeln zu können.”