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Neue Webmaschine erweitert Möglichkeiten für Designstudierende

Die Designstudierenden am Campus Münchberg verfügen seit kurzem über neue Wege innerhalb der Weberei. Grund hierfür ist eine Neuerwerbung, die vor kurzem in den Betrieb ging: Auf dem Campus ist seit September eine Webmaschine der Lindauer Dornier GmbH mit einer Jacquardmaschine der Firma Stäubli zu finden.

„Der Studiengang Textildesign freut sich außerordentlich über die damit verbundenen Möglichkeiten“, so Dipl.-Des.(FH) Christine Scholl vom Fachbereich Textildesign.

Die Maschine wurde bis 2020 als Vorführmaschine im Showroom der Lindauer Dornier GmbH genutzt.

Die neue Jacquardanlage am Campus Münchberg (Rückansicht); Bild: Hochschule Hof

Die Möglichkeiten der neuen Anlage sind vielfältig und öffnen ganz neue Perspektiven:

Die zweiteilige Maschineneinheit vereint viele verschiedene Vorteile, die im Besonderen für die angehenden TextildesignerInnen der Hochschule Hof reizvoll sind und die Gestaltungsfreiheiten in der Jacquardweberei erweitern und fördern

Dipl.-Des.(FH)Christine Scholl, Fachbereich Textildesign

Die Greifertechnologie der Webmaschine macht das Arbeiten und Experimentieren mit den unterschiedlichsten Materialien möglich.

Greifer kann jedes Material verarbeiten

Laien können sich dies so vorstellen: Da der Schussfaden wie mit einer Art Zange gegriffen und in das Gewebe eingetragen wird, ist die Beschaffenheit des Fadens unerheblich – es spielt also keine Rolle ob das Material dick, dünn, glatt, bauschig oder rutschig ist, denn die Greifertechnologie kann nahezu jedes Material verarbeiten.

Detailaufnahme des Kettmaterials; Bild: Hochschule Hof

Der zweite Teil der Einheit ist die Jacquardmaschine, die über der Webmaschine, auf einem sogenannten Jacquardgerüst steht.

Musterung über komplette Gewebebreite

Mit ihr wird gesteuert, welche Kettfäden sich an welcher Stelle im Gewebe heben oder senken. Verbunden werden die beiden Maschinen mithilfe des Harnisch. Jeder Kettfaden ist mit einer Harnischschnur verbunden und kann so bewegt werden. Die Jacquardmaschine der Firma Stäubli ermöglicht eine Einzelfadensteuerung über die gesamte Gewebebreite von 140cm. Wo sich sonst ein Rapport von z.B. 35cm mehrmals wiederholt, ist hier eine Musterung über die komplette Breite möglich.

Detailaufnahme des Harnisch; Bild: Hochschule Hof

Da der Höhenrapport eines Jacquardgewebes unbegrenzt ist, werden große gewebte Wandbilder und Banner möglich.

Moderne Softwaresteuerung

Angesteuert wird die Maschine digital, mithilfe der Jacquardsoftware „DesignScopeVictor“ der Firma „EAT the design scope company“. Innerhalb dieser Software bearbeiten die angehenden TextildesignerInnen ihre Entwurfsideen. Geplant werden die Designs hinsichtlich ihrer Größe, der haptischen Beschaffenheit und der Farbwirkung im Gewebe. Mit Hilfe der Software und passender Bindungstechnik wird aus dem Design die sogenannte Jacquardkarte entwickelt, welche im Anschluss von der Jacquardwebmaschine ausgelesen werden kann.

Detailaufnahme der Lamellen; Bild: Hochschule Hof

„Die neuen Freiheiten in der Gestaltung werden die angehenden TextildesignerInnen dazu motivieren die Jacquardtechnik vermehrt zu nutzen und zu experimentieren“, so Christine Scholl.  Und weiter:

Das Textildesign Team freut sich in jedem Fall schon jetzt auf die ersten Ergebnisse.

Dipl.-Des.(FH)Christine Scholl, Fachbereich Textildesign
Qualitätskontrolle an der Webmaschine; Bild: Hochschule Hof

Rainer Krauß
Christine Scholl

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